Oberdämpfer – Unterdämpfer
Oft werden wir gefragt, was denn eigentlich ein Oberdämpfer sei. Dies im Gespräch oder telefonisch ohne Anschauungsmaterial zu erklären ist gar nicht so einfach. Deshalb sei hier eine Unterscheidung bildlich dargestellt.
Klaviere mit der längst veralteten Oberdämpfer-Mechanik haben aufgrund der Epoche aus der sie stammen sehr oft ein schönes Äußeres, das schnell zum Kauf verleitet. Grundsätzlich (mit wenigen Ausnahmen) aber gilt: Oberdämpfer sind technisch den “modernen” Klavieren mit Unterdämpfer-Mechanik unterlegen. Eine Reparatur lohnt oft nicht, und wenn, werden diese Instrumente trotzdem nie die hervorragende Präzision eines “modernen” Klaviers erreichen.
Die Dämpferfilze einer Oberdämpfer-Mechanik liegen zu weit vom Anschlagspunkt entfernt und werden zudem nicht mit Federkraft gegen die Saiten gepresst, so dass ein unschöner Nachhall entsteht. Damit sie eine bessere Dämpferwirkung erzielen, sind sie mit Blei beschwert, was sich aber negativ auf das Spielgefühl auswirkt.
Oberdämpfer
Die Dämpfer liegen oberhalb der Hämmer.
Wenn Sie von oben in das Klavier schauen, sehen Sie eine Holzleiste oberhalb der Mechanik.
Bei geöffnetem Instrument sieht man die Dämpfer mit ihren Tangenten.
Unterdämpfer
Beim Unterdämpfer erkennt man die Dämpfer unterhalb der Hämmer an den Saiten anliegend.
Die Holzleiste fehlt.
Von vorne erkennt man die Hämmer, die Tangenten fehlen.
Grundsätzlich ist von gradsaitigen Klavieren (alle Saiten laufen parallel) und Oberdämpfern abzuraten,
weil sie akustisch und spieltechnisch der Zeit weit hinterher hinken.